Volles Haus bei "bi üs im Rhytal". Die Abendunterhaltung vom Samstag 8.Februar 2014 war ein voller Erfolg

 

MARBACH. Mit dem Motto «Bi üs im Rhytal» hatte der Männerchor Marbach voll ins Schwarze getroffen. Die Darbietungen zeugten von hohem gesanglichen Niveau. Das Publikum folgte der Aufforderung, bei vielen bekannten Liedern mitzusingen.

 

RENé JANN

 

Der Männerchor Marbach führte das Brauchtum im Rheintal klangvoll vor Augen. Dabei unterstützten ihn die Holzburabuaba Kobelwald, die einheimischen Domino Dancers, die Altstätter Ribelbüüchwiiber und die Volkstanzgruppe des Trachtenvereins Rheintal.

 

Altbewährte Chorliteratur

 

Der Männerchor unter der Leitung von Helmut Schlattinger setzte auf bewährtes Liedgut, das beim stetig applaudierenden Publikum bestens ankam. Das Lied «Wenn die Sonne erwacht in den Bergen» liess das Rheintal in der aufgehenden Sonne förmlich strahlen. Ein spezieller Effekt dabei war wohl die dreisprachige Fassung, die mit spürbarer Begeisterung im Chor, aber auch mit klarer Artikulation zum Ausdruck kam. Letzteres galt aber generell im ganzen Repertoire, das nach «Luigid vo Berg und Tal» und «Hohe Tannen weisen die Sterne» im «Ave Maria der Berge» seinen Höhepunkt fand. Wohltuend fügte sich das Trompetensolo, gespielt von Pirmin Hutter, ein. Mit grossem Einfühlungsvermögen wurde es vom Chorkörper variantenreich untermalt.

 

Die Seele baumeln lassen

 

Für eine gefällige Auflockerung des Programms sorgte Dirigent Helmut Schlattinger mit seinen «Luschtnouer Kurzgeschichten» aus dem Fundus von Hannes Grabher. Darin gab Schlattinger zu verstehen, wie man früher im Rheintal mit «Poppatanz» (Blutwurst) und «Grüba» (Kruste vom ausgelassenen Schmalz) lebte und darob den «Kafi und Ribel» als das Beste schätzte. Dann war die Bühne frei für die «fünf Manna von Kobelwald», die von Manuela Geisser am Akkordeon begleitet wurden. Das Publikum schloss das Jodlerchörli im Miniformat auf Anhieb ins Herz. Nach der Einleitung mit dem «Muulörgeli» hiess es wohl zu Recht zum Text und zur Melodie von Ruedi Bieri- zurücklehnen und «d'Seel bambala loh».

 

Rheintaler Spezialitäten

 

Ebenso humorvoll stellte der Schönling des Quintetts gar singend seine singenden und jodelnden Kollegen vor. Nach dem schrägen Zäuerli «Bergkilbijuzz» wurde lautstark Zugabe gefordert, die dann im zweiten Auftritt gerne gewährt wurde.

 

Da steigerten sich die Holzburabuaba gar in Polo Hofers «Drum bring mir Blueme», speziell für sie arrangiert vom Rheintaler Pius Büchel. In seinem zweiten Auftritt befasste sich der Männerchor Marbach mit den hiesigen Spezialitäten, nämlich dem Rheintaler Bier und Wein. So liess er sich gesanglich «Ein Bier» zapfen. Auf «Grüss mir die Reben, Vater Rhein» folgte als weiterer Ohrwurm «Der neue Jahrgang», wohl eine Widmung an Lukas Fürst, und «Im tiefen Keller» standen alsdann Josef Lais und Werner Rodighiero als gestandene Solisten im Rampenlicht. Den zweiten Teil eröffnete die Volkstanzgruppe des Rheintaler Trachtenvereins. Dabei gaben die sechs Tanzpaare unter der Leitung von Vreni Fehr mit verschiedenen Tänzen Einblick in eine weitere in der Talschaft seit Jahren rege gepflegte Kultur. Das wirblige Gegenstück demonstrierten die einheimischen Domino Dancers im gemeinsamen Auftritt mit den Altstätter Ribelbüüchwiiber. Dabei tanzten sie zur Begeisterung des Publikums rund um die Welt. Die Choreographie dazu hatten Esther Götti und Marco Dörig einstudiert.

 

Lieder zum Mitsingen

 

Während der Trachtenverein als weiteres Brauchtum auf der Bühne den Hülschet demonstrierte, sang der Männerchor zusammen mit dem Publikum bekannte Weisen wie das «Schmugglerlied», «Wo der Wildbach rauscht» und das «Kriessner Hochzeitslied». Die Darbietungen wurden von Maria Hardegger am Akkordeon begleitet.

 

Das Lied «Danke schön den Freunden … nach diesen schönen Stunden» liess wohl den nahenden Schluss erahnen, derweil die Stimmung im Saal noch auf dem Höhepunkt wogte.

 

Danke sagte dann auch Präsident Basil Rainolter, nämlich Dirigent Helmut Schlattinger für die souveräne Chorleitung, Elsbeth Fritschi für die gediegene Moderation sowie dem Publikum und den Gönnern des Männerchors für die immerwährende Unterstützung.

 

Dann war die Bühne frei zum Tanz mit dem Alpenstadel-Sextett, das bis weit über Mitternacht hinaus die Gäste weiterhin bei guter Laune hielt.